Ratgeber: Vinyl optimal für den Versand verpacken
Sieht man sich vergleichbare Ratgeber auf der deutschen sowie den englischen Ebay-Seiten an, liest man zum Teil recht abenteuerliche Dinge. Dabei hat sich die in meinen Augen mit Abstand wichtigste Regel für den Versand von Schallplatten scheinbar noch immer nicht herumgesprochen: Beim LP-Versand sollte man immer spezielle LP-Kartons mit Kantenschutz benutzen.
Für den Versand von LPs benutzt man keine Pizza-Kartons und schon gar keine Luftpolstertaschen – wem das nicht klar ist, den wird dieser Text wohl nicht einmal interessieren. Leider sind aber auch die billigen, quadratischen Standard-LP-Kartons (die „mit ohne“ Kantenschutz) noch immer weit verbreitet und es kann passieren, dass selbst professionelle Mailorder darauf zurückgreifen. Das Problem besteht darin, dass diese „traditionellen“ LP-Kartons vor allem für die Ecken des LP-Covers kaum Schutz bieten. Sie sind meist aus relativ dünnem Karton gefertigt und können einen Sturz auf die Kartonecke nicht abfangen. In der Folge kann eine ansonsten einwandfreie Schallplattenhülle nach dem Versand eingedrückte oder abgestoßene Ecken aufweisen.
Doch selbst dann, wenn man weitsichtig genug ist, LP-Kartons mit Kantenschutz zu verwenden (man erkennt diese daran, dass sie einen zu zwei Seiten leicht überstehenden Rand haben), können Fehler passieren. Es hat sich inzwischen durchgesetzt, dass man LPs samt Innenhülle aus dem eigentlichen LP-Cover nimmt und neben die LP in den Karton legt. Dies ist deswegen ratsam, weil die relative scharfe Kante einer LP den Rücken des LP-Covers ausbeulen oder gar durchstoßen kann, sollte das Paket auf den Boden fallen. Grundsätzlich kann dies natürlich auch mit der Innenhülle passieren, weshalb mancher Profi zusätzlich noch die LP aus der eigentlichen Innenhülle nimmt und in eine neutrale, gefütterte Innenhülle steckt. Ein Tipp nebenbei: Man sollte, wenn man die beschädigte oder verunreinigte Original-Innenhülle einer LP durch eine neue, neutrale Innenhülle ersetzen möchte, diese auf gar keinen Fall entsorgen.
Sie ist Teil des LP-Covers und Teil der Geschichte jeder individuellen LP. Die meisten Liebhaber dürften großen Wert darauf legen, dass ihre LP mit der originalen Innenhülle geliefert wird.
Einen Sonderfall stellen von Fabrik aus eingeschweißte LPs („SS“ bzw. „still sealed“) dar. Diese öffnet man nicht, sondern verpackt sie so wie sie sind.
Hat man LP bzw. LP und Innenhülle aus dem Cover genommen, ist es ratsam, beide zusätzlich in eine PE-Schallplattenhülle zu stecken. So verhindert man, dass unnötige Schmutzpartikel eindringen. Achtung! Man sollte bei fotokopierten Covern grundsätzlich keine PVC-Hüllen (meist erkennbar am gestanzten Rand) verwenden: Diese Hüllen gasen nämlich aus und können schlimmstenfalls mit dem fotokopierten Papier bzw. den Tonerpartikeln verkleben!
Hat man die LP also in eine PE-Hülle gesteckt, sollte man unbedingt auf beiden Seiten sogenannte „record stiffener“, also viereckige Kartonstücke zur Verstärkung, außen über und unter die LP legen.
Die so verpackte LP kommt dann abschließend in den kantenverstärkten LP-Karton. Um Schäden am Cover zu vermeiden, sollte man diesen falten, bevor man die LP hineinlegt, und dann mit Gefühl und Sorgfalt verschließen. Viele dieser kantenverstärkten Kartons verfügen über Klebestreifen, so dass man den Deckel nur noch vorsichtig andrücken braucht. Obwohl ich noch nicht erlebt habe, dass ein solcher Karton von alleine aufgegangen ist, tut man gut daran, das Paket zusätzlich mit ein wenig Klebeband zu verstärken.
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