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Vinyl Galore & Plattenspieler

Magie aus Japan: Die Faszination japanischer Vinyl-Schätze

TOWER VINYL SHINJUKU, the first vinyl record store in Tokyo by Tower Records

Knisterfrei, unberührt und verziert mit einem Obi. Japanische Schallplatten sind einzigartig – in jeder Hinsicht.

Während manche nach japanischen Pressungen lechzen und zumindest ihr persönliches Lieblingsalbum auf japanischem Vinyl besitzen möchten, fragen sich andere, was es mit diesem Phänomen überhaupt auf sich hat. Im Folgenden werden einige Gründe beleuchtet, weshalb japanisches Vinyl die Aufregung wert ist.

Die Magie des jungfräulichen Vinyls

Ein entscheidender Faktor, der japanisches Vinyl von anderen Pressungen unterscheidet, ist die Verwendung von jungfräulichem Vinyl, auch bekannt als „Virgin Vinyl“. Während viele Presswerke weltweit recyceltes Material verarbeiten, setzen die meisten japanischen Presswerke auf noch unbenutztes PVC. Dadurch werden Pressfehler und das störende Knistern minimiert, das oft bei älteren oder minderwertigen Schallplatten auftritt. Die strengeren Kontrollen und die Fertigung in kleineren Auflagen tragen ebenfalls zur hohen Qualität japanischer Pressungen bei.

Die Kunst der Veredelung

Die Qualität japanischer Vinylpressungen zeigt sich nicht nur im Klang, sondern auch im äußeren Erscheinungsbild. Die Schallplatten werden in der Regel in festem, schwerem Karton verpackt, und die verwendeten Farben wirken satt und lebendig. Die Innenhülle ist meist mit Kunststoff verkleidet, was das Vinyl besser schützt als die üblichen Papier-Innersleeves. Darüber hinaus sind japanische Platten oft mit einer Vielzahl von Beilagen ausgestattet, darunter Poster, Sticker und Lyricsheets. Diese liebevollen Details machen das Besitzen und Anhören der Schallplatte zu einem besonderen Erlebnis.

Der Zauber des Obi

Ein einzigartiges Merkmal japanischer Vinylpressungen ist der „Obi“. Dieser abnehmbare Papierstreifen, der traditionell in der japanischen Kultur als „Gürtel“ bekannt ist, ziert nahezu jedes Plattencover. Der Obi enthält wichtige Informationen zum Album und Preis und bietet Platz für die Bewerbung weiterer Veröffentlichungen desselben Labels. Dadurch vermittelt der Obi alle nötigen Informationen, ohne das Cover zu verändern. Der Obi ist ein begehrtes Sammlerstück, und Platten ohne intakten Obi können erheblich an Wert verlieren.

Ein Hauch von Magie – die roten Schätze

Eine weitere Besonderheit sind Schallplatten aus „Everclean Vinyl“, die zwischen 1958 und 1974 von Toshiba hergestellt wurden. Diese Platten haben eine auffällige dunkelrote Farbe, die nicht nur aufgrund des Farbeffekts, sondern auch zur Vorbeugung von statischem Knistern verwendet wurde. Toshiba entwickelte eine spezielle Rezeptur, die das Vinyl leiser machte und ein störendes Knistern verhinderte. Einige Alben westlicher Künstler wurden in dieser Zeit in Japan auf „Everclean Vinyl“ veröffentlicht und sind bei Sammlern sehr begehrt.

Preis oder Leidenschaft?

Die Beliebtheit japanischer Vinylpressungen hat zu einem Anstieg der Preise geführt, und manche Sammlerinnen und Sammler fragen sich, ob die Investition wirklich gerechtfertigt ist. Während die Qualität und die einzigartigen Details zweifellos einen Mehrwert bieten, sollte vor jedem Kauf überlegt werden, ob der Preis angemessen ist. Glücklicherweise gibt es heutzutage auch Online-Shops, die sich auf den Verkauf von japanischem Vinyl spezialisiert haben und eine breite Auswahl bieten. Die Online-Shops von Japan Records und Mion Records, beide aus Berlin, haben sich auf japanisches Vinyl spezialisiert. Schaut da gerne mal vorbei.

Eine Klangreise der besonderen Art

Abschließend lässt sich festhalten, dass japanische Vinylpressungen in vielerlei Hinsicht anders sind als herkömmliche Schallplatten. Die Verwendung von jungfräulichem Vinyl, die sorgfältige Verarbeitung, die reichhaltigen Beilagen und der einzigartige Obi machen sie zu begehrten Sammlerstücken. Zudem unterscheidet sich das Mastering japanischer Platten, um den kulturellen und räumlichen Gegebenheiten des japanischen Publikums gerecht zu werden. Wer also auf der Suche nach einer besonderen Klangreise und einem einzigartigen Sammlerstück ist, sollte definitiv japanisches Vinyl in Betracht ziehen.

Und zum Schluss noch ein YouTube-Tipp vom guten @soundingrooves. Lasst gerne ein Abo da:



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