Tonaler Wahnwitz, der eingetütet im Soundgewand von „Relationship of Command“ stilistisch eine Art Liebesbeziehung zwischen And So I Watch You from Afar und instrumentalen Fall of Troy eingehend, für ziemlich ironische aber treffsichere Unterhaltung vornehmlich unter Musikern sorgen dürfte.
Kaum eine halbe Minute ohne Break oder Stilbruch auskommend, melden sich die Briten You Slut! mit ihrem zweiten Album „Medium Bastard“ zurück und bestechen mit enormer Spielfreude, latentem Augenzwinkern und einem hektischen Abgesang auf die Sorte Mathrock, der man die Mühe beim Taktzählen einfach nicht anmerkt. Scheinbar völlig intuitiv geben sich hier die unterschiedlichen Parts und Tempi die Klinke in die Hand und machen einfach Spaß. Vor allem die analog wirkende Produktion knallt den Putz von der Decke, positioniert sich herrlich authentisch gegen die häufig anzutreffende Sterilität ihrer Konkurrenz und macht damit gelegentliche Anflüge der Überforderung beim Hörer wieder wett.
Völlig ohne Gesang erzählen die stets schräg sonnigen Tracks in Verbindung mit irrwitzigen Songtiteln anschaulich ihre kleinen Geschichten von shoppenden Plazentas, drücken ab und wann ordentlich aufs Gaspedal und schrecken auch nicht vor Iron Maiden huldigenden Gitarrenparts zurück. Kaum zu glauben, dass sich Mitglieder von You Slut! vorher bei den Pop Shoegazer Barden Amusement Parks on Fire betätigt haben und somit „Medium Bastard“ irgendwie noch kurioser erscheinen lassen . Aber vielleicht erklärt das diese tollen melodiösen Momente, in denen You Slut! den Hörer in den Arm nehmen, um ihn kurz versöhnlich fest an sich zu drücken und ihm dafür zu danken, es mental länger als zehn Minuten mit „Medium Bastard“ ausgehalten zu haben.
„And now finally I’ve left burning and gasping for life…“ Wenn Sänger Cory Brandan Putman im letzten Drittel vom rasenden „Funeral Singer“ immer wieder über seinen eigenen Atem zu Stolpern droht, um in aller Vehemenz seine Liebe zu Gott und dem Leben hinauszuschreien. gehört das nicht nur zu den packendsten Momenten des Musikjahres 2013, sondern […]
Weltweit heiß ersehnt und mit den teuersten Vorschusslorbeeren gesegnet, zählt Deafheaven’s zweites Studioalbum „Sunbather“ in der internationalen Fachpresse bereits jetzt zu den wichtigsten Alben des Jahres 2013. Und tatsächlich enttäuscht ihre krude Mischung aus schwarzmetallischer Raserei und atmosphärischer Weite nur hartgesottene Hörer, die sich nach der unbändigen Härte und der Exklusivität ihrer ersten Gehversuche sehnen. […]
Kompakter und dennoch weitläufiger als „Ultraviolet“ kann also kaum etwas den Horizont einer Band widerspiegeln, der sich selten homogener in einer musikalischen Historie abzeichnet als in diesem Falle. Georgia’s finest bleiben ihrem Versprechen treu und bauen ihren Pfad in die musikalische Grenzenlosigkeit weiter aus. Ohne ihren Wurzeln vollends den Rücken zu kehren, transportieren Kylesa ihren […]
„Stell dir vor, wir sitzen in einem gewöhnlichen Zimmer. Plötzlich erfahren wir, dass sich eine Leiche hinter der Tür befindet. Mit einem Mal hat sich das Zimmer, in dem wir sitzen, völlig verändert: Alles in ihm hat eine neue Bedeutung. Das Licht, die Atmosphäre haben sich verändert, obwohl sie rein physisch dieselben sind. Der Grund […]
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