The Ocean – Pelagial
Musikalisch bewegt sich das Album auf sehr orchestralen Pfaden, was nicht nur an der Unterstützung durch diverse Instrumente, wie z.B. Violinen liegt, sondern auch ganz einfach, dass die Soundschemata und Klangabfolgen einen enormen Soundteppich erzeugen, der mich vom Aufbau her zeitweise sehr an die Dramatik klassischer Musik erinnert.
„Huch, was ist das denn?“ So oder so ähnlich könnte man meinen ersten Eindruck von der neuen „The Ocean“-Platte „Pelagial“ beschreiben.
Irgendwie ist das nicht die gleiche Band, die ich in Erinnerung habe, also zack, mal eben Wikipedia durchgeschaut und siehe da: Das letzte Album, welches ich von der ursprünglich aus Berlin stammenden Kombo bewusst gehört habe, ist inzwischen sechs Jahre alt. Die Zeit vergeht aber auch wahnsinnig schnell und sechs Jahre können bei einer Band auch mal den einen oder anderen Besetzungswechsel bedeuten. So auch bei „The Ocean“, bei denen man das Gefühl hat, sie hätten ihr Line-Up inzwischen dreimal komplett gewechselt. Von den bis dato produzierten Alben mal abgesehen.
An dem Albenkonzept und den Songnamen hat sich seitdem anscheinend nicht viel geändert, das Album beschreibt die pelagischen Zonen eines Meeres, wer sich damit gerne beschäftigen möchte, dem sei hierbei wieder Wikipedia ans Herz gelegt, weil dies definitiv den Rahmen dieser Review sprengen würde. Die Namen bleiben dementsprechend gewohnt wissenschaftlich unaussprechlich. Aber was zählt ist ja auch mal wieder nicht was draufsteht, sondern was drinsteckt.
Eins sei hier aber vorab gesagt: Es ist mal wieder nicht möglich, und auch nicht sinnvoll, jeden einzelnen Song zu beschreiben und auseinanderzunehmen, das würde dem Album nicht gerecht werden, weil der Fokus hier ganz klar auf dem Gesamtkonzept liegt und das Album dementsprechend auch nur in seiner Gesamtheit so richtig wirkt.
Erster und deutlichster hörbarer Unterschied zur „Precambrian“, welches das eingangs erwähnte zuletzt gehörte „The Ocean“-Album von mir war, ist der Gesang. Ohne seine Leistung schmälern zu wollen passt Nico Webers aber tatsächlich besser in eine Death-Metal-was-auch-immer-Core Band als zu „The Ocean“, ein kurzer Blick in die Liste ehemaliger Besetzungsmitglieder zeigt aber auch, dass Nico nicht bei Weitem der einzige Sänger der Band war und daher wäre es vielleicht auch ein wenig unfair ihn als einziges Beispiel heranzuziehen.
Musikalisch bewegt sich das Album auf sehr orchestralen Pfaden, was nicht nur an der Unterstützung durch diverse Instrumente, wie z.B. Violinen liegt, sondern auch ganz einfach, dass die Soundschemata und Klangabfolgen einen enormen Soundteppich erzeugen, der mich vom Aufbau her zeitweise sehr an die Dramatik klassischer Musik erinnert.
Man fühlt sich, dem Albumkonzept entsprechend und dem Songverlauf nach wie auf einer Reise Richtung Meeresgrund, auf dem man nach einer dunklen, mystischen und doch so ruhigen und wunderschönen Reise, schliesslich angekommen ist.
Fazit: „Pelagial“ ist grossartig. Zeitweise erinnern manche Riffs und Licks an die Progressive-Helden Tool. Ich gehe allerdings nicht davon aus, dass dies gewollt war, dafür fügen sich die Riffs zu perfekt ins gesamte Soundgewand ein. Als Abschluss kann man wohl sagen: Ein starkes Stück moderner Musikkunst, weit ab vom meiner Meinung nach selbstverliebtem Geschrammel einer Band wie z.B. Dream Theater, auch wenn mir wegen so einer Äußerung wahrscheinlich jetzt einige Dream Theater-Fans auf’s Dach steigen werden. Zur Versöhnung sei vielleicht gesagt, dass Dream Theater natürlich noch eine erhebliche Schippe mehr Filigranarbeit leisten. Aber trotzdem:
Hätte ich die Wahl, würde ich mich für die etwas roheren „The Ocean“ entscheiden, zumindest was dieses Album angeht. Die anderen Alben sind für mich nun erstmal zum Pflichtprogramm geworden.
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01. Epipelagic
02. Mesopelagic Into the Uncanny
03. Bathyalpelagic I Impasses
04. Bathyalpelagic II The Wish in Dreams
05. Bathyalpelagic III Disequillibrated
06. Abyssopelagic I Boundless Vasts
07. Abyssopelagic II Signals of Anxiety
08. Hadopelagic I Omen of the Deep
09. Hadopelagic II Let Them Believe
10. Demersal Cognitive Dissonance
11. Benthic The Origin of Our Wishes
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