Wie Jonas David mit Radiohead, wie The Notwist mit den Fleet Foxes schwebt der Berliner Sound aus elektronischen Beats und akustischen Gitarren von The Mouse Folk und nimmt mit auf eine Reise, aber wohin?
Nicht nur die Ziellosigkeit, sondern auch ihr Heimatort scheint den fünf Berlinern wichtig zu sein. Schon viele Leute haben sich von dem beeindruckenden Ausdruck der deutschen Hauptstadt beeinflussen lassen und so scheinen auch hier Pop und Elektronik des Stadtgefühls am Album teilhaben zu wollen. Dabei entsteht in der ersten Hälfte des Albums eine fast kratzige Grundlage mit eckigen Beats zur Unterstützung melodramatischer Folkmusik. Damit machen sie ihrem Namen wohl alle Ehre.
„Handle With Care“ ist für ein Debütalbum eine Aussage. Angeblich ‚eine Fahrt in einen irgendwie bezaubernden Ort‘ wie die Jungs auf ihrer Webseite laut machen, aber wohin genau? Zwischen ‚Going to the city/‘ und ‚He’s been up since 6/ awaiting the door bell/‘ bleibt nicht viel Spielraum und so wirken die Texte leider eher wie undurchdachte Lückenfüller und werden der Kampagne um das Album nicht gerecht.
Was dem entgegenwirkt und das Album dementsprechend auffängt, ist der Klangraum, den The Mouse Folk erschaffen. Nicht umsonst mag ich instrumental einen Vergleich mit The Notwist oder Radiohead ziehen, denn ‚Handle With Care‘ ist breit, kurzweilig und unvorhersehbar.
‚For All I Know‘ ist dabei das wohl perfekteste Beispiel. Viel Kraft, Gefühl und E-Gitarre geben einem den Wunsch, das man in Zeitlupe auf der Autobahn fahren möchte. Dem hängt ‚Cows, Cars & Ships‘ hinterher.
Durchweg erinnert der Gesang hier an die Gallagher-Brüder und vor allem an Oasis.
Dem Album mangelt es an Stringenz und die elektronischen Elemente gehen nach der Hälfte anscheinend abrupt verloren, wenngleich das kein Mangel an Kreativität und Selbstfindung sein muss. Denn die letzten Songs haben auch ihre Nuancen und ihren Charakter.
‚Handle With Care‘ ist also eine Reise, vielleicht um die Erde, vielleicht in den Süden, vielleicht in den Himmel, vielleicht in ‚einen irgendwie bezaubernden Ort‘. Ich glaube, sie wissen es selber nicht, aber ich wünsche mir, dass sie es herausfinden und uns mehr davon berichten können.
„Vorsicht, zerbrechlich!“ Aufgrund dieser Aufschrift wäre ein Umzugskarton vielleicht eine passende Verpackung für Feral & Strays zweites Album „Between You And The Sea“. Stattdessen fällt der Blick auf ein einsames Haus in einer zerklüfteten Küstenlandschaft. Feral & Stray: Ungezähmt und abseits jeder Gewohnheit wartet es darauf, von Besuchern näher in Augenschein genommen zu werden. Hinter […]
Das irische Quintett O Emperor scheut auf ihrer zweiten Veröffentlichung kein Experiment und gibt sich vielseitig. Vom seichten Folkauftritt bis zu wilden, verzerrten Drums wird hier ein weites Bankett aufgeführt, dass dabei ziemlich souverän rüberkommt. Über O Emperor gibt es nicht viel sagen. Nach ihrem Debütalbum ‚Hither Thither‘, das über Universal Music erschien, wurden die […]
Während sich Portishead in den letzten Jahren auf sämtlichen Festivals als Helden des Trip-Hop feiern ließen, wuchs im Untergrund eine Bewegung, die Geoff Barrow vom Thron zu stoßen drohte. ‚Tomorrow’s Harvest‘ heißt diese Revolution und Boards Of Canada gehören spätestens jetzt zu den wichtigsten Vertretern der modernen elektronischen Musik. Aus dem Nichts kamen sie zurück. […]
Die Größe Goliaths, die Beständigkeit Odysseus und die Schönheit der Kirke – The National nutzen High Violet nicht als Exempel, sondern als Nährboden für Neues: Trouble Will Find Me zeigt, dass eine Band sich nicht immer neu erfinden muss, um vorwärts zu kommen. Beringer & Co, die bekanntermaßen Barack Obamas Lieblingsband sind, schaffen es mit […]
Keine Kommentare vorhanden
Du hast eine Frage oder eine Meinung zum Artikel? Teile sie mit uns! Antwort abbrechen
Keine Kommentare vorhanden