The Mars Volta – Noctourniquet
2002 das erste Lebenszeichen nach At the Drive-in. 2003 bündelten die Herren Rodriguez und Bixler ihre Energie unter der Schirmherrschaft von Rick Rubin mit dem Debut „De-loused in the Comatorium“. Staunen und eine rätselhafte Magie ging von dieser Musik aus, die alles hinterfragte und in einen neuen Kontext stellte. „Frances the Mute“ entwickelte sich zu einem Monstrum instrumentaler Fähigkeiten. Mit „Amputechture“ wurde die Musik immer experimenteller und schwerer nachvollziehbar. Jedes Album eine neue Erfahrung.
Auch beim aktuellen Album betreten The Mars Volta unbekannte Wege. Die Pfade treten andere aus. I’m a Landmine, I’m Landmine so don’t you step on me“ singt Cedric Bixler im Opener „The Whip Hand“. Elektro – Punk und Orgienrock. „Aegis“ ist ein typischer Song, mit exzellenter Rhythmik und den berühmten Gesangslinien. Der neue Drummer Deantoni Parks ist ein Wunder der Schlagzeugkunst. „The Malkin Jewel“ ein umwerfendes Beispiel für verwegene Rhythmen und neue Experimente im Gesangsbereich. Avantgarde Grande Rock! „In Absentia“ entspringt aus der Quelle elektronischer Musik. Drum & Bass und der verfremdete Gesang, der ambiente Mittelteil und das groovende Finale mit seinem ergreifendem Refrain. Das sind starke Momente aber es gibt auch weniger schöne Momente.
Wenn TMV ruhiger werden wird es auch beliebiger. Leider, denn vieles lassen sie hinter ihren Möglichkeiten zurück, allerdings sind die musikalischen Fähigkeiten zu gross als das, daß musikalische Niveau sinken könnte. Gerade wenn sich die Band was zutraut dann wird es gut wie in „Molochwalker“ das am Ende im Rock verreckt. Es ist ein ständiges entdecken und staunen auch wenn es nicht jeder mag. Sich gegen alles zu stellen ist immer noch besser als langweilig zu sein. „Zed and two naughts“ ist dann doch noch der krönende Abschlusssong mit Wiedererkennungswert und einem unvergesslichen Mr. Deantoni Parks, der einen Löwenanteil am Album trägt. Noctourniquet ist ein in sich sehr widersprüchliches Werk und ein Experiment das seine Wurzeln in der Abstraktion von Musik sieht und nicht in der Abbildung von Kopien.
Keine Kommentare vorhanden