Hätte Zach Condon mehr Marihuana geraucht, der moderne Kapitalismus den Folk nicht verschmäht und Bon Iver in seiner Jugend mehr Punk gehört, wäre „Sons of Noel & Adrian“ der neue Richtwert für aktuelle Akustikgitarren-Schäferstündchen, aber so bleibt es unique – und das ist gut so.
Knots könnten sowohl den Soundtrack für Walt Disneys „Bambi“, wie auch das Vorprogramm von Mumford & Suns würdig füllen, denn dieses Album ist melancholisch, aber unkonventionell. Streckenweise machen diese Jungs (und Mädchen) sogar eher den Eindruck, dass sie ihre Nachhilfestunden in Psychedelic und Avantgarde nicht versäumt haben. „Sons of Noel & Adrian“, so sakral es verlautet wird, ist nicht gerade klassisch für wiegende Singer-Songwriter, sondern vom Songwriting schon höhere Instanz und alles andere als gewöhnlich.
Von Einfallsreichtum kaum übertreffliche Gesangsspuren, nicht gerade eingängig, werden ausgewogen mit teils beinahe banalen orchestralen Synthesizern, die zu zwanghaft versuchen, einen Einfluss in den Sound zu brechen, der hier nicht nötig gewesen wäre. Viel besser gelingt Knots hierbei einige Male, untypische Gesangsmelodien in noch untypischere Songstrukturen einzubetten.
„Jellyfish Bloom“, so grotesk der Name auch zumutet, ist das hier vermutlich noch eingängigste Stück des Albums. Eher zu viel Progressivität und Dynamik und eine sehr hohe Anspruchsdichte machen dieses Album für ungeschulte Hörer definitiv ungeeignet.
Das Album ist also definitiv nichts für potenzielle Amokläufer oder andere cholerische Straftäter, sondern eher was für frühpensionierte The Mars Volta-Fans, die sich nun nach etwas Ruhe sehnen. Für Woodstock zu grotesk, für das Vorprogramm von Bob Dylan zu unstringent und für mich einfach nach einer Zeit viel zu anstrengend, aber nichtsdestotrotz ein überraschend frischer Atem aus Brighton.
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