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Vinyl Galore & Plattenspieler

Raketkanon – RKTKN#1

Hier kommt die Medusa des Noiserock! Pandoras Büchse öffnet sich und speit Metal und Posthardcore in den Äther, um vom Sludge verschlungen zu werden. Diese Belgier sind nicht zu greifen und veröffentlichten schon letztes Jahr dieses gefährlich, verrückte Debut.

Bei Raketkanon handelt es sich um Mitglieder von Kapitan Korsakov, Waldorf und Toman, die eine andersartige Variante obengenannter Stile zu einem Hexengebräu mischen und auch selber trinken.

Der Opener Herman lässt flirrende Gitarren sekundenlang im Orbit stehen, bevor der Song mit voller Instrumentierung und Pieter Paul Devos nervenzerfetzenden Vocals durch die Lautsprecher bricht. Immer wieder sind es die Breaks wie in Judith, die den Songs diesen seltsamen Anstrich geben. Henri rast wie eine angeschlagene Fliege durch den Raum und erfüllt auch als Instrumentalnummer inklusive verzerrter Babystimmen seine Wirkung nicht.

Dann folgt der erste Höhepunkt des Albums. Eva beginnt mit rasenden Gitarren und bricht danach in einen low- tuned Doom, der an die großen Melvins erinnert. Am Ende versinkt Eva in einer Wall of Sound und breitet sich wie ein Lavastrom über alles und jeden aus. Massiv und unheimlich.

Anna. Ein Postmetalkillerriff mit ultratiefem Sound und spooky Vocals, der eine ganze Heerschar von Menschen zu Kopfnickern degradiert. Es ist nicht die Originalität, die dieses Album außergewöhnlich macht. Es ist der magische Moment und mit welchen Mitteln diese komische Fusion entstanden ist, die RKTKN#1 diesen sinistren Charme verleiht. Live verfügt diese Band jedenfalls über eine enorme Präsenz und hat mit Vokalist P.P. Devos eine ernstzunehmende Rampensau im Line-up.

Raketkanon spielen am 31.05.2014 als Headliner auf dem 4. Pretty in Noise Festival in Solingen (NRW). Pflicht!!!!!!!



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