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Vinyl Galore & Plattenspieler

Pallbearer – Sorrow and Extinction

Auch wenn man nicht über das Debüt dieser vierköpfigen Formation aus Arkansas sprechen kann, ohne den Namen Black Sabbath zu erwähnen oder ohne mindestens einmal in der Trickkiste nach etwas weniger gewöhnlichen Namen wie St. Vitus, Solitude Aeturnus oder Candlemass gewühlt zu haben, kommt man damit der Magie dieses streng genommen reinrassigen Doom-Metal Albums noch lange nicht auf die Schliche.

Wenn es überhaupt eine Band bereits vor Pallbearer geschafft haben könnte ein lupenreines Stück schleppenden Schwermetalls für ein Publikum interessant zu machen, das in den klassischen Strömungen des Metal eher eine unermüdliche Geschichte der Selbstwiederholung und der ewigen Zitate sehen möchte, dann waren das vor allem Warning aus England. Mit ähnlich wunderschönen und nicht selten an Paradise Lost erinnernden Gitarren-Leads und einem ebenso völlig untypischen, aber außergewöhnlich authentischen und unaufgesetzt klingenden Gesang verleihen auch Pallbearer ihrem klassischen Doom-Metal eine solch aufrichtige und warme Note wie es eben bislang nur Warning mit ihrem Opus Magnum „Watching from a distance“ geglückt ist.

Pallbearer gehen sogar mindestens einen Schritt weiter, türmen ihre gewaltigen Gitarrenwände noch höher auf, steuern ihre herrlich melancholischen Zwischentöne wie computergesteuerte Torpedos noch direkter ins Ziel und lassen all den lyrischen Schmerz in ­einer unglaublich massiven wie grazilen Wall of Sound noch unbarmherziger zuschlagen.

Majestätischer und würdevoller kann man den Helden seiner Jugend nicht Tribut zollen und so lassen es sich Pallbearer nicht nehmen, Gitarrist und Sänger Brett Campbell in bester Ozzy meets Geddy Lee Manier im feinsten Falsett über seine Reise durch die Schlachten des Lebens mit der Endstation eines erlösenden Todes singen zu lassen. „Carry me, to my grave. In the cold ground, my journey has ended…“ heißt es nämlich im großen Finale von „Sorrow and Extinction“ und wenn sich Pallbearer in diesen monumentalen 10:54-Minuten bereits auf einem Debüt selbst ein würdiges Denkmal setzen, gibt es genug Anlass darüber zu spekulieren, welcher Band es überhaupt jemals mit seinem Einstand geglückt ist, solch ein Meisterwerk abzuliefern.



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