Zeit spielt ja bekanntlich im Postrock keine Rolle. Die braucht man aber um sich auf dieses Werk einzulassen. Wie Orson Welles in „Der dritte Man“ oder die Figuren in den Romanen von Arthur Conan Doyle verschwindet Musik und taucht wieder auf.
Samples fügen sich ein und verbinden eine Geschichte. Unbeachtet schleichen Schatten durch eine Stadt ohne Gesicht. In den Rinnsalen spiegeln sich dunkle Wolken menschlicher Abgründe.“Passenger killed in Hit and Run“ beginnt rätselhaft, Gitarren erklingen und bringen den Song ins Gebirge von melancholischer Schönheit. Die Akustikgitarre erscheint am Ende wie ein geläuterter Westernheld. Die Soundscapes und gezielt eingesetzten Instrumente ergeben ein sehr dynamisches Gesamtbild. Soviel wie nötig, sowenig wie möglich. Im Mittelteil von „Highway Lights“ flüstert eine Stimme direkt wie Roger Waters aus dem Off und verschwindet.“Hopes of Yore“ könnte auch eine verschollene Geisteraufnahme von „Momentary Lapse of Reason“ sein. OUR CEASING VOICE haben eine geheimnisvolle, klangliche Reise intoniert. Die leisen Momente werden niemals den Ausbrüchen geopfert und verpassen diesem mysteriösem Klangaltar den nötigen Glanz. Das Coverartwork spiegelt die Musik in ganzem Maße wieder und unterstreicht damit ein Gesamtkunstwerk von gespenstischer Schönheit. Ein Meisterstück mit nachhaltigem Eindruck. Verloren in Zeit und Raum wie verblassende Polaroids oder das ausblenden eines Songs im Radio, den man noch länger hören will und deshalb den Lautstärkeregler entgegendreht. Zeit ist das, was wir daraus machen. „When the Headline hit Home“ ist eine Sanduhr die man gerne immer wieder umdreht.
Ausnahmealbum der Österreicher Ambient-Rocker – Free Like Tonight wird die Lager spalten. Es gibt sie bei nahezu jeder namhaften Band, diese Besetzungswechsel die immer eine Veränderung im Sound des ganzen Gefüges verursachen. Im Falle des Innsbrucker Postrock-Exports Our Ceasing Voice und deren nunmehr dritten Album „Free Like Tonight“ ist vor allem die neubesetzte Stelle des […]
Sie sind wieder da! Das Rabaukenduo aus Berlin/Dresden verbindet seinen Noiserock mit sehr eigenwilligen Fußnoten und macht vor keinem noch so abstrusen Einfluss halt. Einzig der Dadaismus in Text und Ton könnte manchen Hörer abschrecken. Unterhaltsam ist das aber trotzdem. Mach es dir selbst. Die Ai Wei zeigt auf wunderbar ironische Weise was Do it […]
Viele haben etwas anderes erwartet. La Dispute wären aber nicht diese außergewöhnliche Band, wenn sie Erwartungen erfüllten. Grand Rapids, Michigan erleuchtete 2011 ganz groß auf der Musiklandkarte. Eine bis dahin relativ unbekannte Band veröffentlichte einen Meilenstein des Posthardcore. Wildlife ist die Messlatte des neuen Jahrzehnts. Ein Brocken voller Innovation und Dringlichkeit. Die Erwartungen an das […]
Nach der Gründung 2001 veröffentlichte das Quintett aus Malmö einige Alben, die abseits der gängigen Sound- und Songwriting-Ebenen stattfanden. Unbemerkt spielten sie unzählige Konzerte und brachten 2009 ihr grandioses Werk The Grand Letdown heraus, auf dem sie sich der laut/leise Dynamik des üblichen Postrocks entzogen und einen ganz eigenen Stil kreierten, der auf Sjätte Vansinnet […]
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