In Anbetracht der maßgeblichen musikalischen Einflüsse dieser Band, lädt eine erstaunlich junge Truppe aus Darmstadt zur exzentrischen und orgiastischen Sommerparty auf der ziemlich bekiffte DJs kaum etwas auflegen, das nach 1969 erschienen sein dürfte.
Mit gelungenen Zitaten aus großen Momenten des Rocks vergangener Tage, feinen technischen Raffinessen und erstaunlich passenden Bläsern machten Okta Logue 2010 mit diesem Rezept auf ihrem selbst produzierten Debüt scheinbar alles richtig und dürfen sich nun folgerichtig darüber freuen, dass mit Columbia ein Majorlabel „Ballads Of A Burden“ nochmals veröffentlicht, um es einer breiteren Käuferschicht schmackhaft machen zu können.
Viel Marketing dürfte da kaum von Nöten sein, denn unter dem halluzinogenen Nebel der sechs Tracks, verbergen sich neben allerhand technischer und handwerklicher Fertigkeiten grundsolide und stimmige Kompositionen, die jedem Freude bereiten sollten, der keinen Anstoß daran nimmt, wenn Musik einfach versucht in eigene Worte zu fassen, was bereits hundertfach gesagt wurde.
Dass sich Okta Logue bei dem Versuch bei aller Rückbesinnung auf die vermeintlich glorreichen Tage der musikalischen und kulturellen Revolution stets nach dem Hier und Jetzt klingen zu wollen auch mal etwas verzetteln, tut dabei dem Gesamtbild eigentlich keinen Abbruch. Es geht bei „Ballads Of A Burden“ ohnehin um ganz andere Dinge als um Profanes wie einen überbeanspruchten und uninspirierten Elektrobeat oder abgegriffene Gitarrensoli. Hier geht es vielmehr um ein Lebensgefühl, geschwängert von der Sehnsucht nach Liebe, Freiheit und Selbstbestimmung und so schmeckt man förmlich den gekühlten Whisky, riecht den schwarzen Afghanen in hohen Dosen und spürt die warme Sonne auf der Haut während man per Raumschiff durch die Bob Dylan, Jimi Hendrix und Pink Floyd Zitate ballert.
Immer der Sonne entgegen und sehnsüchtig auf die nächste Hippie-Party wartend oder angewidert vom Retro-Rausch der aktuellen Musikwelt schreiend davonrennend … dazwischen liegt wahrscheinlich nur das Nirwana der Meinungslosigkeit. Vor allem der fulminante und preisgekrönte Videoclip zum Opener „Bright Lights“ eignet sich vorzüglich, um sich in diesem Sinne selbst ein Bild von dem zu machen was „ Ballads Of A Burden“ in erster Linie auszeichnet.
Diamonds and Dispair ist ein großer Wurf, der Okta Logue endgültig aus der hessischen Einöde herauskatapultiert, der die Band entstammt. Das klingt zwar heftig, gelingt der Band aber mit der beeindruckenden Lässigkeit einer Gruppe, die weiß was sie will und wo sie steht. Das Ergebnis ist Coolness, die in Rhythmus und Duktus bisweilen an den […]
„And now finally I’ve left burning and gasping for life…“ Wenn Sänger Cory Brandan Putman im letzten Drittel vom rasenden „Funeral Singer“ immer wieder über seinen eigenen Atem zu Stolpern droht, um in aller Vehemenz seine Liebe zu Gott und dem Leben hinauszuschreien. gehört das nicht nur zu den packendsten Momenten des Musikjahres 2013, sondern […]
Weltweit heiß ersehnt und mit den teuersten Vorschusslorbeeren gesegnet, zählt Deafheaven’s zweites Studioalbum „Sunbather“ in der internationalen Fachpresse bereits jetzt zu den wichtigsten Alben des Jahres 2013. Und tatsächlich enttäuscht ihre krude Mischung aus schwarzmetallischer Raserei und atmosphärischer Weite nur hartgesottene Hörer, die sich nach der unbändigen Härte und der Exklusivität ihrer ersten Gehversuche sehnen. […]
Kompakter und dennoch weitläufiger als „Ultraviolet“ kann also kaum etwas den Horizont einer Band widerspiegeln, der sich selten homogener in einer musikalischen Historie abzeichnet als in diesem Falle. Georgia’s finest bleiben ihrem Versprechen treu und bauen ihren Pfad in die musikalische Grenzenlosigkeit weiter aus. Ohne ihren Wurzeln vollends den Rücken zu kehren, transportieren Kylesa ihren […]
Keine Kommentare vorhanden