KRITIK: Slow Jams – Punk Standards

Slow Jams aus Berlin haben über I.Corrupt.Records, White Russian Records und Monument ihren neusten Longplayer veröffentlicht. Punk Standards heißt der Neuling und ist mit zwölf Liedern vollgepackt mit musikalischer Diversität im Punk-Genre. Mit Gastauftritten von Jeffrey Blum (Drip-Fed) und Lucia Lip.
Kurzes druckvolles Intro, ehe es nahtlos mit Song Nummer zwei Swapping Promises weitergeht. Ein cooler Punksong, der zum Ende hin etwas an seinem Druck verliert und sich in der Melancholie verliert, heißt, der Gesang wird heller, der Sound verliert an Geschwindigkeit. Bei dieser Form von Songwriting bleibt es dann zunächst. Druckvolle gute Punksongs, die im Tempo variieren und Screamo-Elemente mitaufnehmen. In Riddles, in Mitten des Albums, geht wunderbar stürmisch los und weist die gleichen Spurenelemente auf. Plötzlich wird das Tempo gedrosselt, um es dann später wiederaufzunehmen, um am Ende fast im Grunge zu enden. Donuts könnte ein Nirvana-Song sein, verrückt.
Insgesamt wirkt das Album Punk Standards gefälliger und melodischer als der Vorgänger, obwohl Slow Jams schon von Beginn an sehr variabel im Songwriting waren und sich dies stringent durch die Veröffentlichungen hindurchzieht. Punk Standards ist dennoch das vermutlich kreativste und für mich undurchsichtigste Album bislang.
Anspieltipp: Barbed Brain, Donuts
Keine Kommentare vorhanden