KRITIK: Querbeat – Radikal Positiv

Als Querbeat zu Beginn des Jahres die bisher größte Tour ihrer Laufbahn ankündigten, rief das direkt einige Kritiker:innen auf den Plan.
Konzerte in einer ausverkauften Kölner Lanxess Arena waren damals ebenso schwer vorstellbar, wie ein voll besetztes Stadion beim Endspiel der Fußball EM. Das eine ist nun wahr geworden und hinter der Querbeat-Tour steht ein immer fetter leuchtendes Fragezeichen. Dabei handelt es sich bei der aus Bonn stammenden Schüler-Band keinesfalls um Realitätsverweigerer oder Coronaverharmloser. Ganz im Gegenteil. Aber sie sind getrieben von einem unumstößlichen Optimismus. Und das hört man auch auf Radikal Positiv.
Den Opener setzen Querbeat mit Früher wird alles besser. Ein Song der bereits im Corona-Sommer 2020 veröffentlicht wurde und auch ohne wirkliche Live-Konzerte den Fans der Band auch heute noch in den Ohren klingeln dürfte. Denn bei der Aktion #querbeatonrepeat spielte die die 13-köpfige Band ihren Song für 12 Stunden am Stück live. Fans konnten sich kostenlos Zoom-Call-Slots sichern, und erhielten eine exklusive und persönliche Live-Version des Tracks direkt nach Hause. Einen Clip von dieser verrückten Aktion gibt es hier zu sehen:
Dancefloor und Festival-Hymnen
Natürlich finden sich auf Radikal Positiv diverse Nummern die scheinbar direkt auf dem Dancefloor komponiert wurden. Stücke wie Ich schlaf nicht, Ja oder Woiswaslos eignen sich dabei sowohl zum entspannten Vorglühen, als auch zum Eskalieren in der Hitze der Nacht. Und mit Eigene Regeln schiebt man vorsichtshalber noch eine Festival-Hymne hinterher, denn sollte man 2022 wieder vor Publikum ohne Stühlen oder Picknickdecken spielen dürfen, hat man schon mal einen Hit in der Tasche.
Der Hau-Druff Sound von Querbeat läuft über Albumlänge allerdings immer Gefahr in seinem Null-Acht-Fünfzehn Schema zu versinken. Da sind Quasi-Balladen wie Bisschen Major Tom oder Mexico City eine willkommene Abwechslung. Auch wenn es hier und da etwas zu bemüht klingt und eine Nummer wie Kein Für Immer daher kommt wie ein von Computer-Bots geschriebener Bosse-Song.
Erstmals politisch
Erstmals politisch werden Querbeat mit Allein dann sogar auch einmal und lassen einen zwischen dem ganzen Feier-Vokabular auch mal genauer hinhören. „Allein ist unsere Hymne für die Guten. Wir haben bei unseren Shows keinen Bock auf Schwurbler und Schwachmaten, auf die Loser aus Laberland!“ lässt sich die Köln-Bonner Band zitieren.
Es bleibt dabei, ihre Stärken können Querbeat am besten ausspielen, wenn sie Partysongs mit rheinischem Einschlag komponieren. Und so gehört der als Kneipen-Leak bekannte Track Neu Köln, definitiv zu den weiteren Keytracks von Radikal Positiv.
Jetzt muss es die Lage nur noch zulassen, dass Querbeat ihre neuen Songs bald live auf die Bühne bringen können. Denn Brasspopsound funktioniert auf der Festivalwiese bei weitem besser, als auf dem heimischen Teppichboden. Also drückt die Daumen, dass die Band im Sommer und Herbst noch zahlreiche Konzerte spielen kann. Gekrönt vom eigenen Randale & Freunde Open Air 2022.
Querbeat – Sommer Live 2021
24.07. Dortmund, Juicy Beats Park Sessions
25.07. Bonn, Bonnlive Kulturgarten
29.07. Mainz, Zitadelle
30.07. Hamburg, Draussen im Grünen
01.08. Pfullendorf, Musikprobe
„Radikal Positiv“ Tour 2021
29.09. Krefeld, Kulturfabrik (ausverkauft)
30.09. Hannover, Capitol
01.10. Erfurt, Central
02.10. Magdeburg, Factory
06.10. AT – Linz, Posthof
07.10. AT – Graz, PPC
08.10. AT – Wien, Arena
09.10. CH – Zürich, Komplex
10.10. München, Tonhalle
13.10. Wiesbaden, Schlachthof
14.10. Stuttgart, LKA Longhorn
15.10. Heidelberg, Halle02
19.10. Saarbrücken, Garage
20.10. Karlsruhe, Tollhaus
22.10. Berlin, Columbiahalle
23.10. Leipzig, Täubchenthal
24.10. Rostock, MAU Club
26.10. Hamburg, Edel Optics Arena
27.10. Oberhausen, Turbinenhalle
28.10. Nürnberg, Löwensaal
29.10. Münster, Münsterlandhalle
30.10. NL – Amsterdam, Melkweg
12.11. Köln, Lanxess Arena (Restkarten)
04.06.2022 – Bonn, Rheinaue „Randale & Freunde“ Open Air
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