KRITIK: Drei in Eins – Neue Veröffentlichungen von Static Shock Records

Neues aus dem Hause Static Shock. Drei Veröffentlichungen, die es in sich haben.
Neutrals – Bus Stop Nights EP
Neutrals aus Oakland machen Indie-Pop wie aus der Vergangenheit. Als hätten sich die Musiker der Band Ende der 1970er einfrieren und sich, dank eines kryonischen Erfolgs, im 21. Jahrhundert auftauen lassen. Die neue EP Bus Stop Nights, erschienen bei Static Shock, ist ein Meisterwerk an minimalistischen, zarten Gitarrenklängen. Musik, die wie dafür geschaffen ist, sich treiben zu lassen oder für eine sonnige Busfahrt, leicht einen sitzen und stumpfes Sightseeing. Fantastische Aussichten. Vier Lieder, 11 Minuten, 5 Haltestellen.
Lasso – Amuo
Amuo, zu deutsch: Schmollmund, ist die zweite EP der brasilianischen Hardcore-Punk-Band Lasso. Das Trio hat einen röhrenden, druckvollen Sound, der die Verzweiflung über Gesellschaft und Staatsapparat hörbar werden lässt. Sieben Songs die mit Vollgas in irgendeine noch freie Ecke gerotzt werden, ohne das Zeit bleiben würde, um Luft zu holen. Der Gestank der Straße musikalisch aufs Papier gebracht, hier bleibt keine Wand sauber, die Wut ist zu groß.
Erupt – Left To Rot
Erupt besteht unter anderem aus Mitgliedern von Sheer Mag, Geld und Gutter Gods. Die Grundeinstellung ist damit klare Sache. Es geht strikt geradeaus, ohne Kompromisse. Metal, Punk und Trash vereint in einer Band. Left To Rot, die erste EP, klingt wie ein scharfer Gemüseeintopf auf bestialische Weise zubereitet. Es sägt, hämmert, kreischt und kocht. Temperatur verringern? Fehlanzeige. Tempo mindern? Auf keinen Fall. Und ehe man sich versieht, guten Appetit, es soll ja nichts verkommen.
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