„The Angst and the Money“, das war eine Platte. Ein auf brilliante Weise witziger Tritt in des guten alten Kapitalismus olle Fresse. Man staunte, man tanzte, man wollte mehr davon. Das gab es auch. Zuletzt mit dem Brett „DMD KIU LIDT“ und nun mit „LIBERTATIA“. Die Plattentitel werden funkelnder und die Schlussfolgerung liegt nah, dass es der Musik eben so ergeht. Na, anders haben Ja, Panik sich das schon ausklamüsert. Und tatsächlich scheinen sie in dieser Hinsicht eher das Sofa, als das Tanzbein anzupeilen.
„LIBERTATIA“ schwebt auf Wolken. Es zappelt nicht, es schreit nicht, es macht schön langsam. Andreas Spechtl säuselt zu all dem mit viel Hall und ebenfalls mit viel Gelassenheit. Man könnte es smooth nennen, wenn man es denn eklig oder auf Englisch sagen will. Betont lässig ging es im Hause Ja, Panik nun eigentlich schon immer zu. Aber hier, da hält sich die Gitarre sehr zurück, Breaks gibt es so gut wie keine. Womöglich lässt sich der neue Klang auf den Umzug der Band nach Berlin zurückführen, ist ja bei Tocotronic ähnlich gelaufen. Leider können sich Ja, Panik nicht der gleichen Fertigkeiten erfreuen, die es Tocotronic ermöglichen auch ohne Brimborium und Tempo spannend zu bleiben. „LIBERTATIA“ neigt dazu, ein wenig am aufmerksamen Ohr vorbei zu tröpfeln. Und das trotz der im Gegensatz zur Musik äußerst schwungvollen Statements, die uns Ja, Panik entgegen trällern und die um einen Ort des freien Lebens kreisen, der einst im fernen Madagaskar zu finden war. Diese Platte ist „Radio Libertatia“. Eine Ode an das Leben in freier Gemeinschaft und der Wunsch einen solchen zu finden. „Ladies and gentlemen/history highlight/this is LIBERTATIA/calling you tonight“. Wenn es ein wenig lauter rufen würde, wäre das super.
— 1. Libertatia 2. Dance The ECB 3. Au Revoir 4. Post Shakey Time Sadness 5. ACAB 6. Chain Gang 7. Alles leer 8. Eigentlich wisen es alle 9. Radio Libertatia 10. Antananarivo
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