Godspeed You! Black Emperor – Allelujah! Don’t bend! Ascend!
Immer wieder schafft es das Kollektiv neue Erruptionen und Kakophonien zu erzeugen, die das Klangbild des Hörers nachhaltig verändern. Das ist zeitlos, das ist unpathetisch und wirklichkeitsnah.
Postrock ist und bleibt eine Erfindung des Musikjournalismus. Für die Wegbereiter dieses Musikgenre’s bleibt der Begriff fremd. GY!BE sind Zerstörer und Erneuerer eines ganz neuen Klangkosmos. Ihre Musik und ihr undefinierbares Bild in der Öffentlichkeit sind Teil ihrer Legende. Jetzt kehren sie nach einer glorreichen Europatournee mit einem neuen Studioalbum zurück und das ist mehr als relevant.
Godspeed You! Black Emperor sind der Kern einer Montrealer Künstlerszene deren Projekte und Konzerte Mitte der Neunziger Jahre für Furore sorgten. Selbstgestaltete und aufwendige Layouts, illegale Gig’s in leerstehenden Gebäuden und politischer Aktivitismus sorgten schnell für einen grossen Bekanntheitsgrad der auch nach Europa überschwappte und das Bandeigene Label Constellation Rec. berühmt und berüchtigt machte. Nun sind wir im Jahre 2012 und da stellt sich bei einem neuen Album nach solch einer langen Pause die Vertrauensfrage. Relevant oder nicht?
Lassen wir die Musik sprechen. „Mladic“ ist der fürstliche 20 minütige Opener. Aus einem Drone entwickelt sich mit schrägen Gitarren, die an flehende Wale erinnern, eine in sich drehende Spirale, rhythmische Mantren und orientalische Melodiefetzen implodieren, der ganze Druck wird nach innen gerichtet und endet in einer perkussiven Zeremonie aus Flaschen und Dosen. Überwältigend und live bestimmt eine Orgie.
„Their Helicopter’s sing“ ist ein Drone der als Verbindung zum nächsten Longtrack dient.Auf der Vinylversion gibt es die Drone’s als 7 Inches um einen besseren Sound zu gewährleisten. Zwischen flirrenden Geigen und verfremdeten Dudelsäcken leitet er in „We drift like worried fire“, experimentell zwischen Punk und Klassik .
Fordernd, betörend ! Eine Wall of Sound, die eine Frage der Relevanz erübrigt. Immer wieder schafft es das Kollektiv neue Erruptionen und Kakophonien zu erzeugen, die das Klangbild des Hörers nachhaltig verändern. Das ist zeitlos, das ist unpathetisch und wirklichkeitsnah. Denn nichts kommt der Realität näher als eine Abstraktion unserer Erinnerung. Somit verhallt der letzte Track „Strung like Lights at the Printemps erable“ im Dunkeln. Dort wo alles begonnen hat. „Allelujah!
Godspeed You! Black Emperor, GY!BE, oder generell das kanadische Musikerkollektiv rund um Efrim Menuck und Konsorten haben mittlerweile ein umfangreiches, teils legendäres, musikalisches Gesamtwerk geschaffen, mit dem sich jedes neue Album vergleichen lassen muss. Vorweg sei gesagt: „Asunder, Sweet And Other Distress“ hält dem Vergleich stand. Für Anhänger der Kultband dürfte sich beim Hören des […]
Sie sind wieder da! Das Rabaukenduo aus Berlin/Dresden verbindet seinen Noiserock mit sehr eigenwilligen Fußnoten und macht vor keinem noch so abstrusen Einfluss halt. Einzig der Dadaismus in Text und Ton könnte manchen Hörer abschrecken. Unterhaltsam ist das aber trotzdem. Mach es dir selbst. Die Ai Wei zeigt auf wunderbar ironische Weise was Do it […]
Viele haben etwas anderes erwartet. La Dispute wären aber nicht diese außergewöhnliche Band, wenn sie Erwartungen erfüllten. Grand Rapids, Michigan erleuchtete 2011 ganz groß auf der Musiklandkarte. Eine bis dahin relativ unbekannte Band veröffentlichte einen Meilenstein des Posthardcore. Wildlife ist die Messlatte des neuen Jahrzehnts. Ein Brocken voller Innovation und Dringlichkeit. Die Erwartungen an das […]
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