FJØRT – Kontakt: EinSchuss ins Graue, dorthin, wo Sein und Wünschen sich berühren. „Bitte sei für mich, was ich bin für dich.“
Das Sich-Berühren, Sich-aneinander-Abwetzen steht im Fokus von „Kontakt“, des zweiten Albums von FJØRT, dieser Band, die den Staub einer deutschen Hardcore-Szene im Dornröschenschlaf mit „D’accord“ gehörig aufwirbelte. Zwei Jahre sind seit dem vergangen und etliche Umdrehungen auf dem Kilometerzähler verstrichen, doch der kristallklare Sound von FJØRT nähert sich wie ein alter Bekannter: Brachial, verhallt, gewichtig. Denn wenn Chris‘ Stimme wie schwelendes Papier über wuchtigen Riffs und treibenden Drums schwebt, meist an ein „du“ adressiert, scheint sich jedes Wort im Grund der Tatsachen zu verankern.
Besonders nachdrücklich geschieht dies beispielsweise im „Abgesang“, das sich als Reaktion auf das Charlie Hebdo-Attentat gegen religiösen Fanatismus richtet- und dabei selbst die Eindringlichkeit einer Predigt an den Tag legt. Generell werden FJØRT deutlich und beziehen Position gegen Fremdenfeindlichkeit und Egomanie: „Bleibt stehen, trotz der braunen Pest, um Kopf und Kragen, wer, wenn denn nicht wir?“
Wut, Ekel, Verzweiflung- und Hoffnung. Es sind vor allem die Gitarrenmelodien, die sich mal leise schimmernd, mal strahlend ihren Weg durch das Tosen bahnen und der bleiernen Schwere von „Kontakt“ eine zerbrechliche Schönheit verleihen- denn dort, wo Sein und Wünschen sich berühren, gibt es immer auch ein Werden.
FJØRT – Kontakt
1. In Balance
2. Anthrazit
3. Prestige
4. Kontakt
5. Lichterloh
6. Paroli
7. Abgesang
8. Revue
9. Belvedere
10. Mantra
11. Lebewohl
—
Die belgische Band Intergalactic Lovers erspielte sich seit 2011 den Weg vom Best Kept Indie-Secret Act hin zur überall akzeptierten Pop-Sensation. Via Grand Hotel van Cleef erscheint nun Album Nummer vier.
Wer sich für gefällige Indiemusik aus Deutschland begeistern kann, der dürfte in den letzten Jahren nicht am Produzenten-Duo Simon Frontzek und Rudi Maier vorbeigekommen sein. Als Produzenten von Acts wie Madsen oder Thees Uhlmann erwiesen sie bereits ihre Expertise. Die eigenen Musikprojekte gerieten dabei gefühlt etwas in den Hintergrund, aber nun folgt mit einem quasi […]
Ein akustischer Gedichtband voller herzlicher Rührung und lyrischer Meisterhaftigkeit Das Cover von Fortuna Ehrenfeld – „Hey Sexy“ kann einen schon in die Irre führen. Wenig ausdruckstarkes Bild mit Reitern, alles in mumpfigem Braun gehalten, dazu der schmissige Titel. Das muss wohl wieder eine dieser hippen Zwangsironikerbands sein, die sich selbst am allerlustigsten findet… Gut, dass […]
Der australische Multiinstrumentalist Owen Rabbit lädt auf seiner Debüt-EP „One“ dazu ein, sieben Songs lang mit ihm zu leiden. Hauptsächlich die düsteren Beats, die zerbrechliche Stimme von Owen Rabbit und die drückende Atmosphäre seiner Songs zieht den Hörer in ein dunkles, depressives Etwas, wo er sich durch die Lyrics schleppt. Die Songs sind allesamt mit […]
Keine Kommentare vorhanden
Du hast eine Frage oder eine Meinung zum Artikel? Teile sie mit uns! Antwort abbrechen
Keine Kommentare vorhanden