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Vinyl Galore & Plattenspieler

DŸSE – Das Nation

Sie sind wieder da! Das Rabaukenduo aus Berlin/Dresden verbindet seinen Noiserock mit sehr eigenwilligen Fußnoten und macht vor keinem noch so abstrusen Einfluss halt. Einzig der Dadaismus in Text und Ton könnte manchen Hörer abschrecken. Unterhaltsam ist das aber trotzdem.

Mach es dir selbst. Die Ai Wei zeigt auf wunderbar ironische Weise was Do it yourself bedeutet und spielt geschickt die Trümpfe ihrer eigenen Herkunft aus. Noise, Stonerrock, Hip Hop, Bläser und Sprachsamples werden hier ganz locker aus der Hüfte geballert.

Den Gesang teilt man sich und schreckt vor keinem stimmlichen Experiment zurück. Alles natürlich im Rahmen des Machbaren und richtig gut im Song Spinne. Gewöhnungsbedürftig sind Strt mit seinem Katzenmiauen auf Kontrabass oder Out of Tune, purer Dilettantismus mit schrägen Trompeten und zwei Musikern, die sich nicht allzu ernst nehmen.

Die andere Seite der Medaille sind dann wiederum so starke Momente wie Nackenoeffner oder das herrliche aber etwas andere Seemannslied Hans. Sag Hans zu mir! Das können nur Schlagwerker Jari Rebelein und Gitarrero Andrej Dietrich. Dysenation sagt als Titel eigentlich alles. Hier wird der Geist der Volksmusik so schwer verzerrt und in die eigene Musik eingebettet, dass es eine wahre Freude ist. O-Ton: Werf den Blick / wasch alles rein / wir könnten heute schon die Besten sein / Drum heb das Glas, schenk ein / Lass die Anderen eine Schublade sein. Was beim ersten Hörgang auf Konserve etwas merkwürdig wirkt, ist live ein echter Knaller.

Man muss Rebelein und Dietrich gesehen haben, um ihren Groove, den Humor und den Hyperaktivismus zu verstehen. Das ist D.I.Y. (Die Ai Wei) !!!!

01 Waldbart
02 Die Ai Wai
03 Reudikamm
04 Strt
05 Nackenöffner
06 Out Of Tune
07 Spinne
08 Hans
09 Dysenation
10 Sie Ist Maschin



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