Skip to main content

Vinyl Galore & Plattenspieler

Dråpe – Canicular Days

Kein Song wirkt überladen, alles hat seine Berechtigung und die Band beweist auch unglaublich gutes Fingerspitzengefühl, wenn es um bombastische Songinszinierungen geht.

Heute erscheint das Debüt Album „Canicular Days“ der norwegischen Band Dråpe (ausgesprochen: Draw-peh).

Dråpe machen zärtlichen Dream Pop mit weiblichen Gesang und dass das gut ankommt, haben die Fünf dieses Jahr bereits auf namenhaften Festivals wie dem Roskilde, dem Reeperbahnfestival und dem Oya-Festival in Oslo unter Beweis stellen können. In der Shoegaze und Dream Pop Szene wird die Band schon seit einigen Monaten als der Geheimtipp gehandelt. Umso gespannter war ich auf das fertige Werk.

Und wie erwartet wurde ich auch nicht enttäuscht. Ein Song ist schöner als der Nächste. Ich kann mich einfach nicht satthören. Die Melodien sind eingängig, doch ohne dass sie anfangen zu nerven. Außerdem hat sich die Band etwas Unkonventionelles behalten. So sind die Songs geprägt von Stimmungs- sowie Rhythmuswechseln, so dass es immer interessant bleibt. Neben den typischen Shoegaze-Einflüssen hört man ab und zu etwas Sigur Ros durchblitzen. Ich bin begeistert.

Kein Song wirkt überladen, alles hat seine Berechtigung und die Band beweist auch unglaublich gutes Fingerspitzengefühl, wenn es um bombastische Songinszinierungen geht.

„Memories“, die erste Singleauskopplung des Albums beschreibt in ihrer Art und Weise sehr gut den Grundtenor der gesamten Platte. Es geht um Erinnerung. Menschen, die kommen und gehen und der Duft von Sommer. Das alles verpackt in ein tanzbares Gewand. Nicht umsonst lautete der Arbeitstitel zunächst „the dance song“.

Ohne jetzt zu viel versprechen zu wollen, aber wir nähern uns ja doch dem Ende des Musikjahres 2013, und ungelogen hat sich diese Platte jetzt schon einen Platz an der Spitze meiner ganz persönlichen Liste der Alben des Jahres verdient.

Meine Empfehlung für verträumte Winterabende am Kamin (oder der Sparvariante Kerze): „Canicular Days“ einlegen und in die tiefen Wasser der Vergangenheit eintauchen, um nur einen kurzen Augenblick der Nostalgie zu frönen.

Reinhören könnt ihr in das Album über Soundcloud und natürlich könnt ihr das gute Stück auch käuflich erwerben. Trickser übernimmt hier den deutschen Vertrieb.

Doch das Beste kommt zum Schluss: Wer von Dråpe genau so begeistert ist wie ich, hat im Januar die Möglichkeit, die Band live zu erleben. Für ein paar Shows kommt das Quintett nämlich nach Deutschland.

1. Blue Skies
2. I Kept Falling Asleep
3. Sister’s Eye
4. I Wanted You To Stay
5. I Don’t Mind
6. Memories
7. When You Wake Up Again
8. Hike
9. I Did What You’ve Done





Ähnliche Beiträge

Spurv – Skarntyde

Spurv - Skarntyde

Spurv – Skarntyde Spurv stecken noch in den Kinderschuhen. Was sie anfassen, wird vielleicht nicht direkt zu Gold, aber die Norweger haben viel Potential. Ich persönlich sehe sie eher in einem Grenzbereich zwischen Post-Rock und Black Metal, als im klassischen Post-Rock, denn genau für diese obskure Mischung scheinen sie die besten Anlagen mitzubringen. Spurv. Liest […]

Lowlakes – Newborn

Selten erlebt man heute noch eine solche Hingabe! Vier Freunde aus Kindertagen gründeten in Melbourne eine Band und zogen aus ins ferne Europa, um Rockstars zu werden. So oder so ähnlich lässt sich die Erfolgsgeschichte der australischen Band Lowlakes zusammenfassen. Nach der Veröffentlichung ihrer ersten LP Anfang des Jahres haben die Jungs ihre Koffer gepackt und […]

Alcest – Shelter

Der Veröffentlichungszyklus von Alcest hat sich mit 2 Jahren pro Album inzwischen wohl gut eingependelt, 2 Jahre nach „Les Voyages De L’âme“ und 4 Jahre nach „Écailles De Lune“ steht nun das vierte Album „Shelter“ in den Startlöchern. Und trotz der relativ schwachen ersten Singleauskopplung „Opale“ ist „Shelter“ ein überraschend gutes Album geworden. Überraschend auch das Artwork […]

This Patch of Sky – Heroes and Ghosts

Beruhigende, harmonische Keyboard-Klänge, dann ein Brachial-Gitarren-Sound, der dich gegen die Wand drückt: das passiert in den ersten zwei Minuten des Openers „And death shall have no dominion“ auf dem Album von THIS PATCH OF SKY. Das ist schon mal ein interessanter Einstieg auf dem Debut-Album (nach zwei vielbeachteten EPs) der Oregoner Postrock-Band. Der Nachfolger „Ten […]



Keine Kommentare vorhanden


Kommentar verfassen