Skip to main content

Vinyl Galore & Plattenspieler

Desert Beneath The Pavement – Transit

Das Schreiben einer Review zu dieser Platte fällt mir schwer. Nicht aufgrund der Tatsache, dass ich dem Album unbedingt etwas positives oder negatives abgewinnen will, sondern vielmehr daran, dass die Platte wie ein tonnenschwerer Brocken im Magen liegt, dabei machen Desert Beneath The Pavement nicht unbedingt viel neu.

Alleine die Texte für sich genommen lassen die Schwere der Musik schon erahnen.Hier geht um Einsamkeit, Verlustängste und schlimme Erinnerungen, beinahe könnte man diese Platte zu einem gelungen Soundtrack zum Film „The Road“ nennen, dem Endzeitdrama nach dem Buch von Cormack McCarthy.

Auch bezüglich zu aktuellen Themen der Informationsgesellschaft leisten Desert Beneath The Pavement mit „Do You Feel It When I Google You?“ ihren Beitrag. Tonnenschwere Riffs brechen auf einen nieder, während man sich bildlich vorstellen kann durch eine kalte, leere Stadt zu wandern auf verzweifelter Suche nach anderen Menschen.

Man sollte meinen die Bandmitglieder selbst würden in einer Geisterstadt wohnen und hätten diese Platte als verzweifelten Hilfeschrei geschrieben. Hierzu sei jedoch gesagt, dass die Band nicht aus den einsamen, eisigen Landschaften Norwegens, Alaskas oder Finnland stammen sondern aus Mannheim… unter anderem auch Heimat von Persönlichkeiten wie Bülent Ceylan und Xavier Naidoo.

Das Album macht nicht fröhlich, ganz im Gegenteil. Wer noch die passende Musik zu seinem Suizid sucht wird auf „Transit“ ganz bestimmt fündig werden. Instrumentalarbeit und Produktion lassen keine Wünsche offen und gerade die Gitarrenarbeit erinnert einen mehr als einmal daran, dass die Band ihre Einflüsse aus Genregrößen wie Cult of Luna oder auch Fall of Efrafra zieht. Textlich, wie oben schon beschrieben ein Manifest, gesanglich an manchen Stellen jedoch gewöhnungsbedürftig, aber keinesfalls schlecht. Gutes Album!



Ähnliche Beiträge

Spheronaut – The Doombringer´s Blues

Spheronaut

Diese und andere Parolen sind inzwischen zum Aushängeschild vieler Undergroundbands- und Unterstützer geworden und tatsächlich war es dank heutiger technischer Möglichkeiten nie so einfach seine Musik in Eigenregie und in einer annehmbarer Produktionsqualität unter die Leute zu bringen. Das Plattformen wie Youtube, Bandcamp, Facebook und früher auch myspace wie geschaffen für solche Projekte sind: Geschenkt. Der […]

Cult of Luna – Mariner

Mariner

Lange war es still um die Band aus dem schwedischen Umea, einige Abgänge und damit einhergehende Beteuerungen von Bandmitgliedern, sie würden in Zukunft aufgrund von persönlichen Umständen (damit ist wohl in erster Linie Familie gemeint) nicht mehr die gleiche Zeit für Cult of Luna aufbringen können, lasen sich fast wie Abschiedsbriefe. Die Begründungen waren so verständlich […]

Jakob – Sines

Herzstück und gleichzeitig musikalische Halbzeit bildet das wunderschöne „Harmonia“ dessen bittersüße Melodien gegen Ende von Streichinstrumenten abgelöst werden, welche zum Teil sehr an den isländischen Komponisten Olafur Arnalds erinnern. Jakob sind zurück! 8 volle Jahre hat es gedauert bis uns das sympathische Trio aus Neuseeland ihre neue Platte „Sines“ präsentieren konnte. Grund dafür war jedoch […]



Keine Kommentare vorhanden


Kommentar verfassen