Während sich meine Freundin das Bier bereits nur noch mit den Zähnen aufmacht und die zehnte Sportzigarette ihre nebulöse Runde dreht, jammen im Hintergrund immer noch Coogans Bluff auf erschreckend abgehalfterten Funk-Beats und abgedroschenen Bluesriffs, die einer rasanten und beispiellosen Weiterentwicklung vom Stoner-Rock ihrer Ursprünge zum Jam Rock von „Poncho Express“ entsprungen sein sollen.
Und auch auf die Gefahr hin eines Tages hinterrücks von der Band in einem Saloon dieses Landes erschossen zu werden, sei dennoch erwähnt, dass der staubige Mix aus uninspirierter Proberaum-Improvisation, bekifftem Psychedelic Funk und Western-Soundtrack auch in den Momenten versagt, in denen Coogans Bluff versuchen radiotauglich ihre Trademarks in ein opportunistisches Songformat zu pressen. Da helfen auch die Trompeten in „You and me“ kaum darüber hinweg, dass man solch einfältige Rocknummern auf jedem noch so miefigen Stadtfest von einigen hundert deutschen Top 40 Bands versierter und pointierter serviert bekommt.
Und wer es wider Erwarten doch noch bis zum Titeltrack schafft, der nochmals mit vollen Händen aus der Schatzkiste der ollen Kamellen schöpft, wird sich zurecht darüber wundern, warum so viel Einfallslosigkeit noch mit diesem zweifelhaften Western-Appeal gewürzt werden will, wenn die vier einsamen Reiter von Coogans Bluff doch eigentlich auf Eselsrücken durch Rostock reiten? Fragen über Fragen, die dieses vierte Album begleiten, das sich wahrscheinlich selbst kaum ernst genug nimmt, um musikalische Antworten in einer Welt geben zu können, die sich längst um die eigene Achse gedreht hat und keinen Bedarf mehr an aufgewärmter Kartoffelsuppe hat.
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