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Vinyl Galore & Plattenspieler

Conmoto – Cut Cut Cut

Bubonix sind Geschichte. Der König ist tot, lang lebe der König. 3/4 der Vorgängerband sind übrig geblieben. Sarah de Castro übernimmt das Mic und es ist ein Gewinn auf ganzer Ebene. „Golden Dawn“ ist der Tritt in die selbstverliebte Attitude einer Szene die den Horizont des Tellerrands immer weiter von sich wegschiebt.

„We gotta leave everything that we’re working for / We gotta rise up and never fall down, down“ bringt es auf den Punkt. Hier trifft Leidenschaft auf eine unglaublich tighte Instrumentierung und die betörende Stimme von Frau De Castro. Sie kreischt, haucht, singt. „Othero“ windet sich durch alle Ebenen grossartiger Indiemusik der letzen 20 Jahre. „Come close, Come close to the core“ fordert Sarah in „1000 Doves“. Die Songs wirken so frisch und gleichzeitig merkt man ihnen die Souveränität der Musiker an. In „Bill the Butcher“ denkt man am Anfang Grace Jones zu hören bevor einen der Refrain anschreit: „I cut of your Sun / I cut off your Stars“. Legt die neue Bequemlichkeit ab, hier wird tief geschnitten.

Punkrotz meets Oldschoolriffing und schlägt die Zelte mitten im Pop auf. Gewagt? Nein! Gewonnen!!!! Mit „14 Punkte Flensburg“ gibt es eine deutschsprachige Hommage an ein „Anti-Alles für immer“ mit den Zeilen „und wenn du glaubst das du alles bist / weil du glaubst das da sonst nix ist / und wenn du glaubst das das alles ist / weil du nie irgendwas vermisst“. Alles klar? Am Ende wird keine Luft geholt und „Eating Glass“ bricht als Riffmonster „Gegen die Wand“. Wer Fatih Akin’s Film kennt weiß wieviel hier drinsteckt und was Conmoto darausgeholt haben. Which Part of Fuckoff you don’t understand?



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