Skip to main content

Vinyl Galore & Plattenspieler

Baikonur – ¿Quién vigila al hombre cansado?

¿Quién vigila al hombre cansado? Ich verstehe nur Spanisch. Leider! Schaffen die fünf Chilenen Baikonur es mit ihrem im August diesen Jahres veröffentlichten Debutalbum es am Ende tatsächlich, mich in den nächsten Sprachkurs zu treiben?

Die Gefahr ist groß. Denn die Postrock Band beweist schon innerhalb der ersten paar Songs etwas, das im instrumentalen Wirbelsturm der Szene häufig verloren scheint: Ein Auge (oder Ohr) für die Schönheit im „Gewöhnlichen“. Selbstverständlich balanciert auch diese Band auf dem Grad zwischen Ordnung und Chaos, wiegt den Hörer in leisen Melodien, um ihn dann Kopf voran in die nächste Gitarrenwand zu drücken. Von berechnendem Pathos nach vorgefertigtem Post-Schema kann hier jedoch nicht die Rede sein.

Baikonur nehmen sich Zeit, machen es sich auf voluminösen Ambient Polstern bequem und arrangieren Songs, die eher vom letzten überraschenden Regenguss, als ein dramatisches Heldenepos inklusive neunköpfiger Hydra erzählen. Ein angenehm unaufgeregtes, jazzy Drumming schafft Platz für einfache, doch eindringliche Gitarrenmelodien, die auf Effekthascherei verzichten und pendeln zwischen Schwermut und Leichtfüßigkeit.

Muchos Gracias, Baikonur! Eure Musik schafft auch im Alltag Raum für Epik und weckt meine Neugierde für Postrock jenseits des Äquators…



Ähnliche Beiträge

Lazar – Calladius

Lazar

Am Anfang der Lazar – Calladius Review steht ein Gedankenexperiment. Man stelle sich vor, Josh Homme und Brant Bjork hätten über die winzige Widrigkeit hinweg gesehen, dass Russian Circles in den 90ern noch nicht existierten und die drei Post-Metaller zu den Desert Sessions ins Rancho De La Luna Studio eingeladen. Ganz abgesehen von einem nicht […]

Modern Baseball – Holy Ghost

Modern Baseball

Grelle Farben, schräge Typen und Ironie, so trocken wie der Asphalt auf sommerlichen Straßen. Die Geschichte um Modern Baseball wirkt, als wäre sie der Feder eines Indie-Film Autors entsprungen. „Holy Ghost“, das dritte Album des Quartetts aus Philadelphia, liefert nach wie vor den perfekten Soundtrack dazu. Über Suizidversuche macht man keine Scherze. Außer, es war […]

FJØRT – Kontakt

FJØRT Kontakt

FJØRT – Kontakt: EinSchuss ins Graue, dorthin, wo Sein und Wünschen sich berühren. „Bitte sei für mich, was ich bin für dich.“ Das Sich-Berühren, Sich-aneinander-Abwetzen steht im Fokus von „Kontakt“, des zweiten Albums von FJØRT, dieser Band, die den Staub einer deutschen Hardcore-Szene im Dornröschenschlaf mit „D’accord“ gehörig aufwirbelte. Zwei Jahre sind seit dem vergangen […]



Keine Kommentare vorhanden


Kommentar verfassen