And So I Watch You From Afar – All Hail Bright Futures
Insgesamt genommen, könnte die Platte auch von den Japandroids stammen. Doch haben AIWYFA noch immer einen sehr eigenen Sound. Und alle Songs sind so gestaltet, dass sie nahtlos ineinander übergehen.
Wer sich erinnert, dem fällt auf, dass wir die Jungs von ASIWYFA 2011 schon mal mit ihrer zweiten Platte „Gangs“ auf dem Schirm hatten. Ich fasse zusammen: instrumentaler Postrock, sommerlich erfrischende Melodien mit einem Touch Wuchtigkeit zum Mitnehmen.
Nun sind sie wieder da und gehen mit ihrer neuen Scheibe „All Hail Bright Future“ im Gepäck erstmal auf Europa-Tour. Dabei durchkreuzen sie auch die deutschen Lande und sind im April in München, Berlin, Köln und Hamburg live zu erleben.
Nun habe ich mich doch gleich mal dem neuen Stück der drei Iren gewidmet und fühle mich im ersten Moment wie in ein Super Mario Spiel versetzt. Der erste Song „Eunoia“ steigert sich mit Harmonizer Gitarren rasch hinein in das bombastische „Big Thinks To Remarkable“ (nebenbei ein perfekt gewählter Songtitel). Tolle außergewöhnliche Sounds und ein grandioses Songwriting.
Aber wartet! Was ist das denn? Gesang?! „The sun is in our eyes.“ heißt es im Text, was scheinbar nicht nur bei mir zu rhythmischem Muskelzucken führt, sondern auch bei der Band zu hektischem Rumgedräsche, Marke The Fall Of Troy, führt.
Also nix mehr mit instrumentalem Postrock, oder wie oder was?
Auch der dritte Song „Like A Mouse“ ist mehr anspruchsvoller Punk Rock (Ja, das geht!), als alles andere und wird begleitet von schrillem Geschrei im Hintergrund. Angenehm. Diese Einstellung wird auch gleich im nächsten Song „AMBULANCE“ und allen folgenden beibehalten. Also wenn dann richtig, oder? Und natürlich spielt im Hintergrund die ganze Zeit das kleine Kind mit seinem Nintendo.
Ab und an schleicht sich aber immer noch der kleine Postrock – Geist ein und verführt zum kurzzeitigen Schwelgen. Begleitet aber natürlich von Gesang, dessen Text die meiste Zeit nur aus einem Satz (wenn überhaupt, ich sage nur „Ka Ba Ta Bo Da Ka“!) besteht. Doch sei es den Jungs verziehen, denn viel Erfahrung haben sie diesbezüglich ja nicht gerade vorzuweisen. Doch ab und an hören wir neben Vogelgezwitscher, Trompeten (?!) und Hawaiianischen Ukulele – Sounds (und das alles innerhalb eines 2,59 min Songs!) auch noch Geigen. Wenn das mal kein Postrock ist. Orchester quasi, so zusammen genommen.
Insgesamt genommen, könnte die Platte auch von den Japandroids stammen. Doch haben AIWYFA noch immer einen sehr eigenen Sound. Und alle Songs sind so gestaltet, dass sie nahtlos ineinander übergehen. So wird man fast genötigt die komplette Platte am Stück anzuhören. Schlimm ist das nicht. Würde es sofort wieder tun.
Also was gibt es da noch zu sagen? Holt euch die Platte! Die gibt’s bereits als Pre-Order über die Website der Band. Und solltet ihr in der Nähe sein, schaut doch mal bei der Tour vorbei. Ich kann es nur empfehlen und werde wohl selber mal schauen, dass ich mir eine Karte sichere.
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