Sigur Rós – Mystery Film-Experiment zu Valtari
Sigur Rós haben einem Dutzend Filmemachern dasselbe bescheidene Budget zur Verfügung gestellt und sie darum gebeten, alles zu kreieren, was ihnen beim Hören der Songs des kommenden Albums einfällt. Die Idee dahinter ist simpel: Man will den üblichen künstlerischen Ansatz der Abnahme umgehen und den Leuten die größtmögliche kreative Freiheit lassen.
„Wir haben die Bedeutung unserer Musik noch nie mit einem vorprogrammierten emotionalen Reflex verbinden wollen”, sagt Bassist Georg Holm dazu. „Wir wollen niemandem vorschreiben, wie er zu fühlen hat und was er daraus herausziehen soll. Bei den Filmen haben wir absolut keine Ahnung, was die Regisseure abliefern werden. Keiner von ihnen weiß, was die anderen machen, also könnte es hoffentlich interessant werden.”
Unter den 12 Filmmachern, die ohne Vorgabe eines bestimmten Songs arbeiten, befinden sich zum Beispiel Alma Har’el, dessen elegisches ‘Bombay Beach’ als beste Dokumentation beim Tribeca-Festival 2011 ausgezeichnet wurde; John Cameron Mitchell, Regisseur von ‘Hedwig & The Angry Inch’, ‘Shortbus’ und ‘Rabbit Hole’; und der gefeierte amerikanische Photograph Ryan McGinley.
Außerdem nimmt der isländische Performance-Künstler und zeitweilige Partner von Keyboarder Kjartan Sveinsson, Ragnar Kjartansson, teil; Arni & Kinski, die für die meisten und beliebtesten Sigur Rós-Videoclips zuständig waren; und Ramin Bahrani, vom US-Kritiker-Papst Roger Ebert als “Regisseur des Jahrzehnts” bezeichnet.
Fast alle Teilnehmer haben in der Vergangenheit entweder wirklich oder beinah mit der Band bei einem Filmprojekt oder etwas anderem zusammengearbeitet: Bahrani zum Beispiel drehte das von Kjartan Sveinsson verantwortete ‘Plastic Bag’; McGinley zeichnete verantwortlich für das Cover des letzten Albums ‘Með suð í eyrum við spilum endalaust’ sowie für die Inspiration zum ‘Gobbledigook’- Video.
Die so entstandene Filmreihe beginnt mit der Veröffentlichung eines Kurzfilms zum Track ‘Ég anda’ von erwähnten Ragnar Kjartansson. Der ‘Ég anda’-Film ist u.a. auf www.muzu.tv zu sehen.
Varúð’, Diesen drehte Sänger Jonsis Schwester Ingibjörg Birgisdóttir, die außerdem kürzlich die ‘Ekki múkk’-Boat-Animation kreierte. Die weiteren Filme werden in den nächsten Wochen bis in den Sommer hinein in regelmäßigen Abständen herauskommen; offizieller Start ist Montag, der 4. Juni, direkt nach der Veröffentlichung des Albums. Hoffentlich können wir eine begeisternde Reihe von stilistischen Ansätzen und Ergebnissen bewundern.
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